— Auszug aus Jäger-Newsletter des Veterinärdienstes vom 21.11.2024 —
Bei einem Feldhasen aus dem Jagdbezirk Ochtendung wurde der Erreger der Hasenpest (Tularämie) nachgewiesen. Ein Jäger hatte das bereits schwer kranke Tier erlegt und aufgrund seines Verdachts ins Landesuntersuchungsamt Koblenz verbracht. Dort konnte der Erreger der Hasenpest Francisella tularensis in Leber und Milz des Tieres nachgewiesen werden. Hauptsächlich sind von der Krankheit Hasen, Kaninchen oder Nagetiere betroffen, jedoch kann sie auch auf andere Tiere oder Menschen übertragen werden, es handelt sich somit um eine Zoonose.
Hohes Fieber, Schwäche, fehlende Scheu, sowie eine schnelle Atmung sind Hinweise auf eine Erkrankung bei dem betroffenen Tier. Die Ansteckung des Menschen ist über offene Wunden (z. B. Schnittverletzungen bei der Zubereitung), die Schleimhäute, die Bindehaut der Augen oder auch durch Einatmen von erregerhaltigem Staub möglich.
Die Symptome beim Menschen sind Fieber, Abgeschlagenheit und geschwollene Lymphknoten, manchmal auch Übelkeit und Durchfall. Es kann zu Komplikationen mit Lungenentzündung oder Beteiligung anderer Organe wie Leber, Niere und Herz kommen. Nach Kontakt mit einem infizierten Tier und ersten Anzeichen für eine Erkrankung, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Auch Jagdhunde sollten nicht mit verdächtigen Tieren in Kontakt kommen, sie besitzen zwar eine hohe natürliche Resistenz gegenüber dem Erreger, können sich jedoch grundsätzlich infizieren.
Nach unseren Informationen sind in den Nachbarkreisen und in Mayen-Koblenz (VG Vordereifel) bislang bereits drei Personen an der Tularämie erkrankt. Wir rufen daher zu
besonderer Umsicht beim Umgang mit erlegten Feldhasen oder Wildkaninchen auf.