— Auszug aus Jäger-Newsletter des Veterinärdienstes vom 21.11.2024 —
Lagebericht Afrikanische Schweinepest
In Rheinland-Pfalz wurden insgesamt 56 ASP-Fälle bei Wildschweinen gemeldet, welche in den Landkreisen Alzey-Worms und Mainz-Bingen innerhalb des bestehenden Kerngebiets liegen. In den letzten Wochen und Monaten gab es nur noch vereinzelte Kadaverfunde, insgesamt sind noch wenige Wildschweine im Kerngebiet vorhanden.
Die Suche nach Schwarzwild mittels Drohnen und Kadaversuchhunden wird weitergeführt, zudem werden auch die Tierbewegungen rund um das Kerngebiet und die Fernwechsel
weiterhin beobachtet. Insgesamt wurden ca. 200 Kilometer Elektrozaun aufgestellt. Dieser wird, zunächst vorrangig entlang der Bundesautobahnen, nach und nach durch Festzäune ersetzt.
Um diese stabile Lage vor dem Winter nicht zu gefährden, gelten folgende Empfehlungen des MKUEM zur Biosicherheit bei Gesellschaftsjagden für freie
Gebiete:
- Führen einer Teilnehmerliste zur Erfassung aller Teilnehmenden mit Angaben zur Meldeadresse, telefonischen Erreichbarkeit und dem üblichen Jagdrevier
- Reinigung und Desinfektion der Kleidung und aller Ausrüstungsgegenstände, die mit Wildschweinen in Berührung gekommen sein können vor und nach der
Teilnahme an der Drückjagd - Wechsel der Kleidung nach der Jagd
- Auslaufsicherer Transport der erlegten Wildschweine
- Zentrales Aufbrechen und Ausweiden aller erlegten Wildschweine an einem vorher festgelegten Ort durch ein „Aufbrech-Team“
- Zentrale Ausgabe von Messern zum Aufbrechen der erlegten Tiere
- Zentrale Entsorgung aller Aufbrüche an einem vorher festgelegten Ort
Von einer grundsätzlichen Beprobung gesund erlegter Stücke in ASP-freien Gebieten, kann derzeit abgesehen werden. Bei auffällig erlegten Stücken, sind diese separat zu lagern und zu beproben. Zeigen Wildschweine beim Aufbrechen pathologisch-anatomische Auffälligkeiten in Bezug auf ASP / KSP, sind diese Tiere ebenfalls zu beproben und separat zu lagern. Sofern „ASP“ auffällige Wildschweine erlegt wurden, sind entsprechende Biosicherheitsmaßnahmen zu ergreifen (Personen, Gerätschaften, ggf. Boden, Gelände, Fahrzeug
etc.).
Neben den Empfehlungen zur Biosicherheit bei Gesellschaftsjagden wurde auch eine Broschüre zur Wildbrethygiene vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und
Mobilität herausgegeben, welche sich unter anderem mit der Untersuchung und Kennzeichnung von Wild beschäftigt.